Wie kann die Inventur unterschieden werden?

Wie können die Inventurmethoden unterschieden werden?

Es gibt zwei Arten der Bestandserfassung:

  • körperliche Inventur
  • Buchinventur

Außerdem wird auch beim Zeitpunkt der Erfassung unterschieden:

  • Stichtagsinventur
  • verlegte Inventur
  • permanente Inventur

 

Inventur

Inventurarten

Die Inventur ist eine Bestandsaufnahme Eures gesamten Vermögens, also von allem, was auf der Aktivseite der Bilanz zu finden ist. Natürlich darf auch das Fremdkapital (Schulden) nicht fehlen, das Ihr später auf der Passivseite der Bilanz findet. Man unterscheidet zwischen der Buchinventur und der körperlichen Inventur.

Fangen wir mit der Buchinventur an, denn die ist schnell erklärt. Wie findet Ihr heraus, wie hoch Euer Bestand an Forderungen ist? Ihr schaut in Euren Unterlagen nach! Und genau das ist die Buchinventur 🙂 Auch bei immateriellen Vermögensgegenständen (z.B. Patente) wendet Ihr sie an oder wenn Ihr den Bestand bei der Bank erfassen wollt. Da werdet Ihr doch sicher auf den Kontoauszug schauen. Keiner geht doch zur Bank und sagt: “Guten Tag, bitte zahlen Sie mir mein gesamtes Guthaben aus, damit ich es zählen kann.” Das wäre ja wirklich zu blöd.
Und bei Eurem Anlagevermögen sieht es ja auch so aus, dass Ihr eiem Tisch den Wert nicht anseht oder einem Auto oder einer Maschine. Was macht man da dann also? Man legt eine sogenannte Anlagenkarte an. Das war früher tatsächlich eine Kartei, heute übernimmt das die Software 🙂 In dieser Anlagenkartei erfasst Ihr jeden Anlagegegenstand mit Zugangsdatum, Anschaffungwert, Abschreibungsdauer. So rechnet Euch das Programm immer die aktuelle Abschreibung und damit auch den aktuellen Bestandswert aus.

Die körperliche Inventur könnt Ihr nicht vom Schreibtisch aus machen. Dafür müsst Ihr jeden Gegenstand zählen, wiegen, messen oder schätzen. Flüssigkeiten z.B. werden gemessen, Gegenstände, die nach Gewicht bewertet werden (wie z.B. Obst oder Gold) wiegt man und Schüttgut (Schotter, Kohle, Sand) wird geschätzt. Vieles wird aber gezählt (z.B. Flaschen oder Packungen). Die körperliche Inventur ist natürlich recht zeitwaufwendig. Deshalb gibt es eine kleine “Abkürzungsmethode”:

  • Stichprobeninventur
  • Hier werden nicht alle Teile einzeln gezählt. Stichproben werden mit mathematisch-statistischen Methoden hochgerechnet. Das dürft Ihr aber nur bei wertmäßig niedriger angesetzten Gütern machen. Alle hochwertigen Güter müssen gezählt werden und in Summe höher liegen als die, die Ihr mit der Stichprobeninventur erfasst.

    zeitliche Inventurverfahren

    Die Inventur einmal im Jahr ist vorgeschrieben, welches Verfahren Ihr nehmt, könnt Ihr passend zu Eurem Unternehmen wählen

    • Stichtagsinventur
    • Der Bilanzstichtag ist der letzte Tag des Geschäftsjahres. Bei der Stichtagsinventur könnt Ihr die Bestandsaufnahme 10 Tage vor oder nach dem Bilanzstichtag durchführen. Wert- und Mengenmäßig müsst Ihr Euer Ergebnis auf den Bilanzstichtag vor- oder zurückrechnen.

    • Verlegte Inventur
    • Hier habt Ihr einen größeren Spielraum. Frühestens 3 Monate vor und spätestens 2 Monate nach dem Bilanztichtag sind die Grenzen. Auch hier müsst Ihr aber natürlich den aktuellen Wert am Bilanzstichtag im Jahresabschluss angeben, also wieder vor- bzw. zurückrechnen. Hier allerdings reicht die wertmäßige Rechnung.

    • Permanente Inventur
    • Wenn Ihr Euch für diese Variante entscheidet, könnt Ihr die Inventur das ganze Jahr über machen. Natürlich müsst Ihr aber den Wert wieder auf den Bilanzstichtag vorrechnen. Der Vorteil ist, dass Ihr die Inventur immer dann machen könnt, wenn Euer Bestand gerade recht niedrig ist oder wenn Ihr wenige Aufträge und somit viel Zeit habt. Wann würde da wohl ein Bauunternehmen seine Inventur durchführen? Genau, im Winter, wenn witterungsbedingt nicht viel los ist.
      Voraussetzung dafür ist jedoch, Ihr habt ein Lagerbuch und Unterlagen über alle Zu- und Abgänge.

    So, das war´s schon wieder mit dem Wichtigsten zum Thema Inventur. Damit habt Ihr doch schon eine gute Grundlage für die Prüfung!

     

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