Aufbau einer Bilanz

Was ist eine Bilanz?

Bilanz_ist_eine_Waage
Bilanz_ist_eine_Waage
Die Bilanz hat zwei Seiten. Das macht auch Sinn, denn Bilanz bedeutet Waage und wenn Ihr Euch eine Waage von früher vorstellt, dann hatte die auch zwei Seiten: Eine, auf die Ihr die Gewichte gestellt habt und eine für Euer Gut, das Ihr wiegen wollt. Ziel war dabei immer, dass beide Seiten im Gleichgewicht waren, also gleich schwer. So ist das auch mit der Bilanz. Beide Seiten sind gleich “schwer”, haben also den selben Wert. Das erkennt Ihr an der Bilanzsumme, die auf beiden Seiten ganz unten steht: Sie ist gleich. Falls nicht, dann ist Euch irgendwo ein Fehler passiert.

Die Bilanz ist aufgebaut wie ein T. Die linke Seite der Bilanz ist die Aktiv-, die rechte die Passivseite. Andere Begriffe dafür sind Aktiva und Passiva, das bedeutet das selbe. Und um nicht immer so viel schreiben zu müssen, kann man das ganze auch noch mit “A” für Aktiva und “P” für Passiva abkürzen.

 

Was steht auf der Aktivseite?

Die Aktivseite ist die Vermögensseite. Hier findet Ihr also alles, was Ihr an Vermögen habt. Und damit keiner lange suchen muss, gibt es dafür auch eine vorgeschriebene Reihenfolge. Je nach dem, wie schnell Ihr das Vermögen zu Geld machen könnt, desto weiter unten steht es. Wo werdet Ihr also Euer Barvermögen (Bank und Kasse) finden? Na klar, (fast) ganz unten. Ganz unten stehen nur noch die Rechnungsabgrenzungposten, auf die ich hier erst einmal nicht näher eingehe. Das Vermögen ist also nach Liquidität sortiert.

Um alles etwas besser zu strukturieren, gibt es auch noch zwei grobe Unterteilungen: das Anlagevermögen AV und das Umlaufvermögen UV. Alles, was Ihr langfristig im Unternehmen habt, gehört zum Anlagevermögen. Wenn Ihr Euch z.B. Büromöbel kauft, einen Firmenwagen oder auch Maschinen, dann werdet Ihr das vermutlich länger haben und deshalb gehört es zum Anlagevermögen. Das, was sich immer wieder ändert, zählt somit zum Umlaufvermögen. Z.B. ändert sich Euer Kassenbestand ständig, Ihr nehmt ja (hoffentlich) jeden Tag was ein. Abends bringt Ihr es dann auf die Bank und schwups, hat sich damit auch der Bankbestand verändert. Ihr produziert neue Waren und verbraucht dafür Rohstoffe aus dem Lager, damit diese nicht ausgehen, bestellt Ihr wieder nach. Seht Ihr, deshalb gehört auch der Rohstoffbestand zum Umlaufvermögen.

Man nennt die Aktivseite auch Mittelverwendung. Warum? Weil Ihr Euer Kapital (dazu gleich mehr) für bestimmte Sachen verwendet. Ihr kauft damit Rohstoffe, Maschinen usw. Aber wenn Ihr es gar nicht ausgebt und auf Eurem Bankkonto lasst, warum ist das dann auch Mittelverwendung? Ganz einfach, weil Ihr es für Eure Liquidität verwendet. Liquidität ist die jederzeitige Zahlungsfähgikeit. Stellt Euch vor, Ihr hättet kein Bank-/Kassenvermögen und sollt eine Lieferantenrechnung bezahlen. Wäre eine recht ungünstige Situation, deshalb ist Liquidität auch eine Mittelverwendung.

Was steht auf der Passivseite?

Die Passivseite ist die Kapitalseite. Man nennt sie auch Mittelherkunft. Warum? Weil die Mittel, die Ihr für die Sachen auf der Aktivseite ausgegeben habt, ja auch irgendwo herkommen müssen. Auch hier gibt es wieder eine grobe Unterteilung, nämlich in Eigenkapital EK und Fremdkapital FK. Stammt das Geld vom Unternehmer selbst (Gesellschaftereinlagen, Aktien) oder aus nicht ausbezahlten Gewinnen, dann zählt das zum Eigenkapital. Braucht Ihr darüber hinaus noch Geld, wo würdet Ihr dann nachfragen? Egal, ob bei der Oma oder der Bank, das wären beides Fremde (ihnen gehört ja nichts vom Unternehmen) und zählen diese Beträge zum Fremdkapital.

Auch für die Passivseite gibt es eine vorgeschriebene Reihenfolge. Ganz unten stehen auch hier wieder die Rechnungsabgrenzungsposten, das ist aber ein eigened Kapitel. Ansonsten ist die Kapitalseite nach Fristigkeit sortiert. Was bedeutet das? Je schneller Ihr das Geld zurück zahlen müsst, desto weiter unten steht der Posten in der Bilanz. Wenn Ihr z.B. Rohstoffe kauft, aber nicht gleich bezahlt (Ihr habt ja evtl. ein Zahlungsziel von 30 Tagen), dann habt Ihr Schulden bei Eurem Lieferanten. Das Konto dazu heißt Verbindlickeiten aus Lieferung und Leistung. Vielleicht habt Ihr Eure Maschinen über ein Bankdarlehen über 10 Jahre finanziert. Ok, was steht somit weiter unten? Ganz richtig, die Verbindlichkeiten.

Möchtet Ihr das gerne auf Video sehen? Ihr findet es demnächst hier an dieser Stelle 🙂

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert